Ober- und Unterboden

Urs Hodel • 15. August 2025

Ober- und Unterboden - ungenutzte Ressourcen??

Ton-Humus-Komplex
Eigenschaften des Oberbodens
Oberböden beginnen an der Bodenoberfläche und reichen bis auf 20 bis 30 cm - Pflugsohle.

Sind reich an organischen Substanzen, da die Abbauprodukte von Blättern und Wurzeln der Pflanzen hauptsächlich im Oberboden abgelagert und angereichert werden. 

Die gute fachliche Praxis ist stehts bemüht zu achten, dass die chemischen und physikalischen Bedingungen im Oberboden für das Wurzelwachstum und somit für die Entwicklung der Pflanzen optimal sind. 

Der Oberboden enthält in der Regel eine höhere Konzentration an Nährstoffen als der Unterboden, kann aber nur begrenzt Wasser speichern.

Eigenschaften des Unterbodens
Der Unterboden enthält große Nährstoffvorräte. Meist für die Pflanzenwurzeln schwer erreichbar

Der Unterboden bietet im Allgemeinen zusätzlich einen guten Wasserrückhalt. Dadurch bleiben die Wasservorräte in tiefen Bodenschichten länger erhalten als im Oberboden.

Nachhaltiger Anbau
Der Unterboden kann die Produktivität fördern, besonders in Trockenperioden, wenn der Unterboden mit Wasser gespeichert ist. indem er die Pflanzen mit Wasser versorgt. 
Im Gegenzug können Pflanzen die Eigenschaften des Unterbodens verbessern, indem sie die Nährstoffe umverteilen und den Kohlenstoff im Unterboden freisetzen. 

Bioporen ihre Bildung und Funktion
Bioporen im Boden sind wie Tunnel, die von Pflanzenwurzeln und Regenwürmern angelegt werden. Pflanzen können in diesen Tunneln Wurzeln bilden, um in den Untergrund einzudringen und Wasser zu erreichen. 
Für die Pflanzen ist es sehr wichtig, dieses Wasser zu erreichen, wenn der Sommer heiss und trocken ist.

Im Gegenzug bringen die Pflanzen Nährstoffe und Kohlenstoff in den Untergrund.
Quelle: Tech. Uni-München

Wie kann der Unterboden......nutzbar gemacht werden?


Verdichtete Böden verhindern, dass Pflanzenwurzeln in Unterböden (> 30 cm Tiefe) hinein wurzeln können. In dieser Bodentiefe können grosse Wasser- und Nährstoffvorräte gespeichert sein.

 

Unterbodenressourcen nutzbar zu machen ist daher eine Massnahme wenn Sommertrockenheit u.a. Wetterereignisse zunehmen in naher Zukunft.


Technische Verfahren können Unterböden verbessern, Verdichtung reduzieren oder rückgängig machen.


Eine tiefe Durchwurzelung ist ein zentraler Beitrag zur Anpassung während den heissen Sommermonaten, extreme Wetterlagen, usw., die Reduktion von Pflanzenschutz-Massnahmen 


  • Steigerung der Widerstandsfähigkeit, 
  • Steigerung der Bodenfruchtbarkeit 
  • aktiver Humusaufbau, CO2-Speicher, 
  • Begrenzung von Hilfsstoff-Einsatz (Absenkung des N, Mineraldünger allg. u.a."



Tiefenlockerung / Schlitzen des Unterbodens -- Aufbrechen verdichteter Zonen


Tiefenlockerung / Schlitzen des Unterbodens, ist eine mechanische Bearbeitung des Unterbodens (unterhalb der Pflugsohle) 25-30cm ausgerichtet verdichtete Schichten im Unterboden aufzubrechen, die das Wurzelwachstum behindern, 


Überprüfen via Bodensonde


Diese Verdichtungen treten oft in Tiefen ab etwa 10-30 cm auf. Können durch schwere Maschinen, Ernte während ungünstigen Wetterbedienungen, Entwässerung von Strassen, Staunässe oder andere Faktoren verursacht werden. 


Tiefenlockerung / Schlitzen des Unterbodens / Aufbrechen verdichteter Zonen


Ist eine Belastung des Bodens, um negative Effekte zu minimieren.....positive zu maximieren, gilt


Tiefenlockerer:

  • Spezielle Geräte, wie Tiefenlockerer mit Zinken, mit Messerscheiben im Futterbau - Zertrennen der Grasnarbe, werden eingesetzt, um den Unterboden anzuheben, zu lockern, ohne die Bodenschichten zu vermischen, ohne grosse Zerstörung der Bioporen (Bodenporen)


Tiefenlockerer mit Boden-Applikation:

  • Ermöglicht, während der Lockerung, Huminstoffe, in den Unterboden zu applizieren, wichtig,
  • Achten Sie auf Produkte die Bodenstabil sind z.B. Liqhumus Liquid 18 / Powhumus (Konzentrat von Liqhumus)


Zeitpunkt:

  • Die Tiefenlockerung, nicht bei kalten, nassen Boden, eher gegen Ende der Vegetationsruhe  durchgeführt werden.
  • Der Boden sollte weder zu nass (Schmierschichtbildung) noch zu trocken (hart) sein. 
  • Lockerung wenn immer möglich im grünen Bestand, kurz vor oder direkt nach der Ansaat (die entstehenden Räume werden lebend-verbaut um das Bodengefüge zu stabilisieren, die Neubildung von Bioporen (Bodenporen) beginnt von neuem.


Schonende Bearbeitung:

  • Die Tiefenlockerung sollte so schonend wie möglich durchgeführt werden, um die Bodenstruktur nicht zu zerstören. 


Kurz Info:

Die Tiefenlockerung eine wichtige Massnahme, um die Bodengesundheit, Bodenfruchtbarkeit zu verbessern, das Pflanzenwachstum zu fördern. Sie sollte jedoch mit Bedacht und unter Berücksichtigung der spezifischen Bodensituation durchgeführt werden.

Quelle: Uni Bonn


Bioporen, Schlüsselfunktion für den erfolgreichen

Acker- und Futterbau

Bildung von Bioporen via aktiver Wurzel

Bio-Poren im Acker- und Futterbau-Boden sind Hohlräume, die von Pflanzenwurzeln, Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen geschaffen werden. 


Spielen eine zentrale Rolle für die Bodengesundheit und die Pflanzenversorgung


Im Vergleich zum Oberboden, der durch Bodenbearbeitung regelmäßig homogenisiert wird, hat der Unter-boden eine über lange Zeiträume gewachsene, heterogene Struktur. Eine besondere Bedeutung haben vertikale Bioporen, die durch biologische Aktivität entstanden sind und bis in über 1 m Bodentiefe reichen können. In Acker-, Futtebau-Boden können bis zu 800 vertikale Röhren pro Quadratmeter mit einem Durchmesser von bis zu 5 mm vorkommen.


Wie entstehen Bioporen

Bioporen im Ackerboden sind natürliche Hohlräume, die von Pflanzenwurzeln, Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen angelegt werden. Sie spielen eine zentrale Rolle für die Bodengesundheit und die Pflanzenernährung. 

Funktion

Wasserinfiltration und -Speicherung, Steigerung der Feldkapazität

Bioporen erleichtern das Eindringen von Wasser in den Boden und erhöhen die Wasserspeicherfähigkeit. (Trockenperioden)


Erhöhte Luftdurchlässigkeit

Sie verbessern die Belüftung des Bodens, was für die Atmung der Pflanzenwurzeln und anderer Bodenorganismen unerlässlich ist. 

Bioporen sind Wege für den Gastransport, können die Belüftung des Bodens verbessern, 

 

Lebensraum für Bodenorganismen:

Bioporen bieten Lebensraum für Regenwürmer, Bakterien und andere Bodenorganismen, die für die Zersetzung organischer Substanz und die Freisetzung von Nährstoffen wichtig sind. 


Durchwurzelung

Durch die Bioporen können Pflanzen ihre Wurzeln besser in tiefere Bodenschichten ausbreiten und so Nährstoffe und Wasser besser erschließen. 


Erhöhte Ernteerträge:

Gut durchwurzelte Böden mit einem stabilen Porengefüge können Wasser und Nährstoffe effizienter nutzen, was zu höheren Ernteerträgen führt


Förderung von Bioporen

  • Vermeidung von Verdichtung durch schwere Maschinen und Reduzierung von intensiver Bodenbearbeitung. 
  • Anbau von Gründüngungen, Zwischenfutterbau, Untersaaten... und Fruchtfolgen, die den Boden lockern und mit organischem Material anreichern. 
  • Humuszehrer mit Humusmehrer abwechseln


Einsatz von Boden-Hilfsstoffen-- darauf achten, dass die Produkte Bodenstabil sind

  • Org. Dünger (Kompost, Mist, Hofdünger allgemein,
  • Huminstoffe wie Leonardit, Perlhumus (granulierter Huminstoff) Liqhumus Liquid 18, (flüssiger Huminstoff, Applikation via Feldspritze, Fronttank )
  • Kalk, granulierte Kalk-Produkte SuplaGran, SuplaMag, Schwarz Kalk mit Leonardit, TopCalSilicat (Mehrwirkungskalkdünger) TopCal Basic (angefeuchtetes Kalkmehl) verbessern die Bodenstruktur und fördern die Bildung von Bioporen
  • Direktsaat ohne Pflügen kann die Bodenstruktur und die Bildung von Bioporen positiv beeinflussen. 

Quelle: Uni München

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